Trauma-Arbeit
Was ist ein Trauma?
Als Trauma bezeichnen wir den Verlust der Verbindung zu
unserem fühlenden Empfinden (=„felt sense“, E. Gendlin) uns selbst
wie auch unserer Mitwelt gegenüber, d.h. gegenüber unseren Familien,
den Mitmenschen, Tieren, Dingen, der Natur, der Erde. Wenn wir die
Wahrnehmung für unser menschliches Eingebunden-Sein und unsere
natürlichen, gesunden Grenzen verloren haben, wird unser Lebensfluss
eng und schmal, Kontakte können zur Bedrohung werden. Dieser Verlust
der Verbindung zu unserem körperlich erlebbaren Kern bewirkt, dass
Prägungen, Gedanken, Konzepte, Verhaltensweisen und Reaktionsmuster
die Führung über unser Leben übernehmen. Abgeschnitten von unserer
eigenen inneren Wahrheit und unserem fühlenden Empfinden
funktionieren wir mit der Zeit nur noch gemäss dem Diktat dieser
unterschiedlichsten Prägungen und Vorstellungen.
Wie kommt es zu einem Trauma?
Einem Trauma liegt die Überwältigung durch eine äussere Bedrohung
zugrunde, der wir hilf- und machtlos ausgeliefert sind. Die
Bedrohung kann psychischer oder physischer Art sein und unabhängig
vom Alter stattfinden, sowohl vorgeburtlich, d.h. im Stadium des
Embryos, wie auch während der Geburt, als Baby, Kind oder zu jedem
späteren Zeitpunkt. Sie kann durch unterschiedlichste Geschehnisse
hervorgerufen werden, z. Bsp. durch Unfälle, Stürze, Gewalt aller
Art, Operationen oder andere medizinische Eingriffe, auch
zahnmedizinischer Art, durch sexuellen sowie emotionalen Missbrauch,
Demütigungen, Verletzungen, schwere Krankheiten, psychische oder
physische Verwahrlosung, durch den Verlust geliebter Menschen oder
Tiere, den plötzlichen Verlust von Hab und Gut, Naturkatastrophen,
etc.
Die Traumatisierung liegt jedoch nicht im Ereignis selbst, sondern
sie entsteht dadurch, dass wir uns weder durch Kampf, Flucht oder
andere Selbstschutzmethoden aus der Situation retten können, so dass
unser Körper in einen nervlich und hormonell hochgradigen Erregungs-
und Alarmzustand versetzt wird. Wenn diese erhöhte Energie nicht
unmittelbar in einer gesunden reflexartigen Schutzreaktion
freigesetzt werden kann, verharrt unser System in diesem Zustand
hoher Erregung. Es kommt zu einem Energie-Überschuss, der in unserem
physiologischen Nerven- oder Flüssigkeitssystem eingelagert wird und
die von Natur aus vorhandene Fähigkeit zur Selbstregulation unseres
Körpers mehr oder weniger stark beeinträchtigt.
Auswirkungen
Um den Alltag in einem solch aktivierten Zustand einigermassen
bewältigen zu können, bedienen sich die betroffenen Menschen der
ihnen am meisten Schutz versprechenden Strategien. Das kann
bedeuten, dass sie jede Situation, die nur im geringsten
stressverdächtig ist vermeiden und mit der Zeit nur noch auf
Sparflamme leben, dass sie depressiv, apathisch, von diffusen
Ängsten und Panikattacken heimgesucht werden, dass sie vielleicht
hoch aggressiv auf alles und jedes reagieren, sich zynisch und
gewalttätig verhalten, dass sich starke körperliche Symptome zeigen,
dass sie sehr still werden oder ganz verstummen, usw. Es kann sogar
sein, dass traumatisierte Menschen abwechslungsweise all diese
Phasen durchleben. Sie können nicht wirklich präsent sein, wirken
irgendwie diffus und abwesend und es ist schwierig, mit ihnen in
einem nahen Kontakt zu sein.
Absicht der Trauma-Begleitung
Die Absicht der Begleitung ist, Sie in dem Bemühen zu unterstützen,
die verloren gegangene Verbindung zu Ihrem körperlich erlebten Sein
(wieder) herzustellen.
Dabei werden Sie eingeladen, Ihre Wahrnehmung zu verlangsamen und zu
verfeinern, sich Ihre Ressourcen bewusst zu machen und neue Räume in
sich zu entdecken. Sie werden ermutigt, mit Ihrer Wahrnehmung im
Hier und Jetzt zu bleiben und sich dem schmerzlichen Erleben
behutsam anzunähern, ohne davon überwältigt zu werden. Sie werden in
Ihrer Fähigkeit unterstützt, den Kontakt zu der durch die Bedrohung
blockierten Erregungsladung in Ihrem Nerven- und Flüssigkeitssystem
zu halten, so dass die geballte Energie sich sachte und in ihrem
eigenen Rhythmus befreien und wieder in Fluss kommen kann.
Einzelsitzungen: 75 Minuten = Fr. 160.--.
Die Intensität und Tiefe der vermittelten feinen Achtsamkeit und
Feinfühligkeit im „Integrativen Traumatraining“ mit Dr. Johannes B.
Schmidt hat mir zahlreiche äusserst lehrreiche und mich zutiefst
berührende Erfahrungen geschenkt und die wertvollen Erkenntnisse aus
der Arbeit mit „Somatic Experiencing“ (SE) von Dr. Peter Levine um
viele Aspekte erweitert und bereichert. |